Die letzten Wochen meines Lebens waren wild. Ich weiß nicht, wie ich es anders nennen soll.
Das Ende der Beziehung, der plötzliche Wechsel an eine andere Schule, das Aufgeben der Wohnung, noch nicht in die neue Wohnung können.
Mein Vertrauen wurde auf eine krasse Probe gestellt.
Ich denke, die letzten Wochen waren bisher eine der anstrengendsten Zeiten in meinem Leben. Und doch bargen sie pure Magie.
Ich bin gefallen. Ich bin tief gefallen.
Und kurz vor dem Aufprall wurde ich aufgefangen.
Das Bewusstsein darüber, wie krass mein Netzwerk ist, treibt mir Tränen in die Augen.
Es gab keinen Bereich, in dem ich in den letzten Wochen nicht gehalten wurde.
Und das ist das schönste Geschenk, das ich mir hätte vorstellen können.
Ich habe diese letzten Wochen gebraucht. Sie waren bedeutend für mein Leben, für mein Bewusstsein und für das Band zwischen meinen Freund*innen. Es hat mir mal wieder klar gemacht, wie wichtig es ist, darauf zu schauen, mit wem man Zeit verbringt, wem man Energie gibt und welche Beziehungen man pflegt.
Ich kann mit Stolz sagen, dass jeder meiner Freundinnen mich in dieser Zeit gehalten hat – und dabei ist es unerheblich, ob in der Ferne oder hier vor Ort. Jede*r war da.
Ich habe mich lange alleine gefühlt, konnte Freundschaften schwer zulassen. Ich empfand mich lange als zu anstrengend. Aber in meiner Heilungsreise durfte ich eine Sache ganz klar lernen, und ich weiß, es klingt abgedroschen, aber:
Die Menschen, die in dein Leben gehören, bleiben erstens in deinem Leben, vor allem, wenn du anfängst, du selbst zu sein, und zweitens geben sie dir das Gefühl, dass es einfach ist, dich zu lieben.
Ich glaube, der Satz, der mich in den letzten Tagen am meisten geheilt hat, kam von meiner besten Freundin, bei der ich jetzt zwei Wochen wohnen durfte: „Du warst keine Belastung, im Gegenteil, es war richtig schön.“
Mit den richtigen Menschen in deinem Umfeld fällt es dir leicht zu heilen, sie liefern dir Beweise gegen deine negativen Glaubenssätze. Sie zeigen dir deinen Wert, sind ehrlich, wenn du mal daneben bist, und halten dich, auch wenn das Leben stürmisch ist.
Ich denke, eines der wichtigsten Dinge im Leben ist, das persönliche Umfeld zu kreieren und die Beziehung zu den Menschen zu pflegen, die dich hochhalten. In dem Zuge auch zu verstehen, dass du auch aktiv Menschen aus deinem Leben gehen lassen musst, die negativ für dich sind, die dir Energie rauben oder dir das Gefühl geben, es sei schwer, dich zu lieben. Und ja, das bezieht sich auch auf die Familie. Ja, es ist die Familie, aber es ist auch nur die Familie. Keiner hat das Recht, dir dauerhaft das Gefühl zu geben, du seist wertlos.
Mein Leben hat mir wieder einmal mehr bewiesen, dass ich gehalten bin, dass ich geliebt bin und es verdient habe, unterstützt zu werden.
Mit keinen Worten kann ich ausdrücken, wie dankbar ich bin, diese Erfahrung machen zu dürfen.
In den dunkelsten Stunden erkenne ich, wer alles um mich herum meinen Weg mit seinem Licht erhellt.
Comments